Mit Vorliebe machen sie sich über Jungpflanzen im Gemüsebeet her, fressen die roten Erdbeeren auf, vernichten ein Salatpflänzchen nach dem anderen und sind plötzlich überall. Frisches Grün schmeckt ihnen besonders gut. Die Rede ist von Schnecken. Was also tun gegen die Schneckenplage im Gemüsebeet?
Von Kupferband bis Bierfalle – was hilft wirklich nachhaltig gegen Schnecken im Gemüsebeet?
Als es dieses Jahr im Mai langsam wärmer wurde und die Eisheiligen vorbei waren, wanderten meine zarten Salat-, Gurken-, Kohlrabi- und weitere Pflänzchen ins Gemüsebeet. Ein Teil bodennah, der andere im Hochbeet. In gelockerter und mit Hornmehl gedüngter Erde fühlten sich die kleinen Pflanzen wohl. Die Sonne, die warmen Temperaturen und ab und zu ein Schlückchen Wasser taten ihnen gut. Doch dann wurden die zarten grünen Blätter immer kleiner und kleiner. Mein banger Blick ging stets gen Gemüsebeet. Hatte ich die Schnecken doch letztes Jahr eigentlich im Hochbeet erfolgreich fernhalten können. So sah es dieses Jahr ganz anders aus.
Schneckenschutz im Hochbeet
Der umlaufende Schneckenschutz – eine Art Blech, das eine schräg nach unten abgeknickte Kante um das Hochbeet herum ziert – wehrte die schleimigen Feinde im letzten Jahr erfolgreich ab. „Schneckenschutz“ klang erfolgsversprechend. Das war es auch, bis ich alte Erde in das Hochbeet hinzugefüllt hatte. Und damit wohl auch Schneckeneier! Erstmal geschlüpft, freute sich der Nachwuchs sichtlich über die kleinen zarten Pflänzchen. Mit meinem grünblättrigen Salat kannten sie kein Pardon, den rotblättrigen mögen sie wohl nicht so gerne. Der hatte bessere Chancen größer zu werden. Kohlrabi-Blätter waren ebenfalls sehr wohlschmeckend für die Schnecken. Abendliches Absammeln zeigte hier nach und nach Wirkung und irgendwann hatte ich wohl die letzten Schnecken erwischt oder meine Pflanzen waren inzwischen kräftig genug. Der Kohlrabi erholte sich, aber der grüne Salat hat es leider trotzdem nicht geschafft. Nunja – so hatte ich Platz um neue Pflanzen nachzusetzen.
Kupferdraht und Bierfallen
Mit Kupferband oder Kupferdraht und Bierfallen hatte ich es die Jahre zuvor in den niedrigeren Beeten versucht der Schneckenplage Herr zu werden. Anfangs zeigte das rosé farbene Kupferband eine gute Wirkung, doch dann war recht schnell klar: haben die Pflanzen erstmal eine gewisse Größe erreicht, ragen einige Blätter über das Kupferband hinaus. Und spätestens beim nächsten Regenschauer wurden die Spitzen der Blätter gen Boden gedrückt und wurden somit für die schleimigen Plagegeister zu einer 1-A Brücke über den Kupferdraht. Eine Einladung auf dem roten Teppich. Rot? Ja! Die Schnecken freuten sich in Scharen über die roten, reifen und saftigen Früchte. Und gefühlt luden sie die ganze Nachbarschaft zu ihrem Festessen mit ein. 😀 Bei den Erdbeeren war die Wirkung somit gleich Null. Bierfallen machten es nicht wirklich besser. Die schleimigen Tierchen mochten den Geschmack wirklich sehr und es wurden mehr und mehr. Nachdem ich zwei Tage angewidert die ekeligen Überreste entsorgt habe, stellte ich die Methode gleich wieder ein.
Schnecken mit Blumen aus dem Gemüsebeet vertreiben
So manch ein Hobbygärtner schwört auf einen bunten und blühenden Schneckenzaun. Dafür gibt es mittlerweile einfache Blumenmischungen mit Saatband. Andere wiederum pflanzen zwischen das Gemüse ein paar echte Leckerbissen für die Schnecken – Gaumenfreude pur. . Tagetes steht zum Beispiel ganz hoch oben auf ihrem Speiseplan. Die blühende Pracht kann perfekt als eine Art „Ablenkungspflanze“ gesetzt werden.
Schneckenkorn im Garten: Besser als sein Ruf
Sollte die Schneckenplage irgendwann doch zu groß werden, kommt bei mir Bio-Schneckenkorn zum Einsatz. Ganz wichtig: Ein Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat! Das ist ein natürliches Mineral, welches im Boden durch Mikroorganismen in für Pflanzen wichtige Nährstoffe umgewandelt wird. Das Schneckenkorn ist weder für Hunde, Katzen, Igel noch für sonstige Nutztiere oder Bienen gefährlich. Außerdem hat es eine Zulassung für den biologischen Landbau. Man kann es jederzeit verwenden, ohne eine Wartezeit bis zur Ernte einhaltenzu müssen. Trotzdem bleibt es für mich nur die Ausnahme und ein Notfallmittel.
DIY-Schneckenschutz
Am besten hat sich bei unseren schleimigen Gartenbewohnern der „Schneckenschutz“ am Hochbeet gemacht. Das auch hier eine Schneckenplage ausbrach, habe ich mir ja selbst eingebrockt – mit der „falschen“ Erde. Als Alternative für die Jungpflanzen am Boden werde ich das nächste Mal die aufbewahrten Plastik-Pflanztöpfe nehmen und ein wenig „umbauen“. Müsste es nicht ebenso funktionieren, wenn der Boden der Töpfe herausgeschnitten wird und sie dann um die kleinen zarten Pflanzen gestülpt werden? Dadurch entsteht ein hoher Zaun mit einer kleinen Kante oberhalb. Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren!
Was sind eure Tipps gegen Schnecken im Garten? 😊 Ich freue mich von euch zu lesen. Schreibt mir doch einfach einen kurzen Kommentar.
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