Teil 4 der Blogserie: schöne und emotionale Kinderfotos wie die Profis machen

Die Belichtungszeit

Du möchtest dein Kind beim Spielen fotografieren, aber die Bilder sind immer wieder verwackelt? Warum verwackeln überhaupt Fotos bei wenig Licht? Wie kann man Bewegung oder fließendes Wasser einfrieren?

Im letzten Artikel haben wir uns mit der Blende beschäftigt. Erinnerst du dich noch? Die Blendenzahl steuert die Größe der Öffnung der Lamellen im Objektiv. Dadurch wird geregelt wie viel Licht auf den Sensor fällt. Über die ISO-Zahl haben wir gelernt, dass sie die Lichtsensibilität des Kamerasensors steuert. Was fehlt nun also noch zu unserem Belichtungsdreieck? Richtig, die Zeit in der das Licht auf den Kamerasensor fällt.

Diese Zeit nennt man Verschlusszeit oder auch Belichtungszeit. Vor dem Sensor deiner Kamera befindet sich der Verschluss. Dieser Verschluss öffnet sich in dem Moment, wenn du auf den Auslöser der Kamera drückst. Je nachdem wie schnell er sich wieder schließt, sprechen wir von einer langen oder kurzen Verschlusszeit.

Kinderfotos wie die Profis machen - Fotografieren lernen: Heute Gestaltungselemet Belichtungszeit
1/1000 sec

Dieses ist also das dritte Element, was die Lichtmenge steuert, die dein Foto gestaltet. Die Verschlusszeit oder Belichtungszeit regelt genauso so wie der ISO-Wert oder die Blende wie viel Licht in die Kamera kommt. Je schneller sich der Verschluss schließt umso kleiner ist die Lichtmenge. Belichten wir den Sensor länger (= lange Belichtungszeit) fällt mehr Licht auf den Kamerasensor.

Wie nutzen wir das jetzt? Bei viel Tageslicht z.B. am Strand benutzen wir kurze Verschlusszeiten. Bei wenig Tageslicht in der Wohnung müssen wir den Sensor länger belichten (=lange Belichtungszeit) um ein gut belichtetes Foto zu machen.

Wie kommt es zu Unschärfe in Fotos?

Es ist niemandem möglich eine Kamera zu 100% ganz still zu halten. Ab einer gewissen Belichtungszeit verwackeln also ganz natürlich unsere Fotos. Es kommt mehr Licht auf den Sensor, aber die Kamera ist bei dem Lichteinfall in Bewegung. Die Grenze ist in der Regel 1/60 sec. Geübte Fotografen können mit dieser langen Belichtungszeit die Kamera noch still halten. Alles darunter ist kaum möglich, dafür musst du ein Stativ benutzen. Je höher die Belichtungszeitzahl, desto besser: 1/125 sec, 1/250 sec usw. eignen sich hervorragend für verwacklungsfreie Bilder.

Wenn du in deiner Wohnung oder in deinem Haus fotografierst gibt es häufig sehr dunkle Bereiche. Hier brauchst du alles an Licht, was du bekommen kannst. Mit 1/60 sec kommt lange Licht auf den Sensor deiner Kamera. Suche Hilfe um dich zu stabilisieren, damit deine Fotos nicht verwackeln. Stütze dich mir den Ellenbogen ab. Lehne dich an eine Wand. Halt die Luft an, wenn du den Auslöser drückst. Für ein scharfes Foto ist natürlich in diesem Fall wichtig, dass sich dein Motiv nicht bewegt!

Der Modus Blendenautomatik

Am Anfang benutzt du dafür den halbautomatischen TV- oder S-Modus (Blendenautomatik). In dunklen Räumen wirst du lange Belichtungszeiten brauchen um schöne und emotionale Kinderfotos zu machen. Wenn du die Bewegung deiner Kinder einfrieren möchtest, arbeitest du mit ganz kurzen Belichtungszeiten ähnlich wie ein Wimpernschlag. Je schneller deine Kinder unterwegs sind, desto größer/höher muss deine Verschlusszeitzahl sein. Bewegungen wie Schaukeln, Springen und Laufen sind oft bei einer Zahl von 1/500 sec scharf, wenn du Wasser einfrieren möchtest empfehle ich dir einen weitaus höheren Wert. Probiere es mal mit 1/2000 sec aus.

Was merken wir uns?

Viel Bewegung -> große Zahl   |   Wenig Bewegung -> kleine Zahl

Was bedeutet das nun und wie gehst du vor? Stelle am Rad oberhalb deiner Kamera den Modus auf „TV oder S“. In diesem Modus stellst du selber die Belichtungszeit ein und die Kamera kümmert sich um den richtigen ISO-Wert und die Blende. Meistens findest du rechts ein kleines Rädchen mit dem du die Belichtungszeit hoch und runter stellen kannst. Drehst du das Rädchen verändert sich der Wert. Er wird größer oder kleiner. Weißt du nicht welches Rad das ist, schaue im Handbuch der Kamera nach oder bei YouTube.

Übe dich mit verschiedenen Belichtungszeiten

Wasserspiele und dunkle Räume sind super geeignet um mit der Belichtungszeit zu üben. Probiere nun unterschiedliche Werte der Verschlusszeit aus. Was erkennst du? Wie verändert sich die Schärfe der Bewegung?

Ich freue mich sehr, dass du bis hier her gelesen hast!

Du hast jetzt schon sehr viel erfahren und gelernt. Mag sein, dass dein Kopf raucht! Sei stolz auf dich und verfestige dein Wissen in der Praxis. Das meiste theoretische Wissen sind wir nun durchgegangen. Das sind die Grundlagen, die Basics auf die du immer wieder zurückgreifst!

10-teilige Blogserie: Kinder fotografieren wie die Profis

Gestaltungselement Belichtungszeit: Bedeutung und Praxistipps in der Kinderfotografie
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Über Svenni_liebt

Hallo! Ich bin Svenni, Jungsmama mit Liebe für DIY. Auf meinem Blog findest du einfach gemachte DIY mit Anleitung, Interieur Inspiration für dein Zuhause, Familienleben und schönes für Kinder sowie Tipps von Mama zu Mama.

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