Bestimmt wünschst du dir auch ein starkes, selbstständiges und selbstbewusstes Kind. Was können wir Eltern aber konkret tun damit unsere Kinder ein gesundes Selbstvertrauen aufbauen? Natürlich – ausschlaggebend ist die Erziehung, das Zutrauen und die Freiheit die wir unseren Kindern geben.
Urvertrauen
Am Anfang steht das Urvertrauen – die wichtigste Basis um ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen. Schon die Kleinsten lernen: Ich werde bedingungslos geliebt. Egal was passiert, unabhängig von Erfolg und Misserfolg. Egal ob ich traurig bin oder hungrig, meine Eltern kümmern sich um mich. Nehmen mich in den Arm, strahlen Ruhe und Liebe aus und sorgen für meine Bedürfnisse.
Das Fundament für unser Selbstvertrauen und unsere innere Stärke wird in unserer Kindheit gelegt.
13 Ideen die dir helfen können dein Kind im Selbstvertrauen und in der Selbstständigkeit zu stärken
1. Am wichtigsten ist wohl: Sei Vorbild!
Weit wichtiger als Worte sind Taten. Verhalte ich mich anders als ich es meinem Kind vermitteln möchte, dann ist das nicht sehr überzeugend. Wenn ich also selber schnell frustriert bin und verärgert aufgebe, wie kann mein Kind dann lernen mit Frust und Rückschlägen anders umzugehen?
2. Ermunter dein Kind über sich zu sprechen
Zugeben, ja nach Altersklasse ist das nicht einfach. Anfangs können sie noch nicht sprechen, dann fangen sie an wenige Wörter zu reden und später ist vielleicht einfach nicht so das Interesse da. Ich habe bemerkt, dass es meinem Kind leichter fällt, wenn ich konkret frage: „Was war heute das Schönste was du erlebt hast?“ als wenn ich frage: „Wie war dein Tag?“. Frage einfache Dinge um zu reflektieren z.B. „Fühlst du dich jetzt gerade enttäuscht und das macht dich traurig?“ Auf diese Weise lernen unsere Kinder, dass ihre Gedanken, Gefühle und ihre Person wichtig sind. Egal wie diese aussehen.
3. Spar nicht mit Lob
Der einfachste Weg das Selbstvertrauen zu stärken. Kinder wollen geliebt werden – ohne Ausnahme. Egal welche Schwächen oder Stärken vorhanden sind, welche Fehler sie gerade machen oder was sie noch nicht können. Schenke deinem Kind Lob und Anerkennung. Nicht nur für die Dinge die es gut gemacht hat. (Dadurch könnte Angst entstehen versagen zu können oder Fehler zu machen.) Besser dafür, dass es sich anstrengt und Mühe gibt.
4. Bestärke dein Kind
Förder dein Kind darin Versuche zu unternehmen und Mut zu haben neues auszuprobieren. Biete Hilfestellung und sucht gemeinsam nach Lösungen. Zeige ihm, dass du da bist, wenn es dich braucht und dass es nicht schlimm ist, wenn etwas schief geht.
5. Eigenen Ideen stützen
Dein Kind hat eine eigene Persönlichkeit und bestimmt öfters auch eine andere Vorstellung von Dingen oder Abläufen als du. Prüfe seine Perspektive. Verstößt die Idee deines Kindes gegen die Sicherheit oder gegen gemeinsame Regeln? Oder ist es vielleicht doch nur deine eigene Vorstellung oder die Routine, die der Idee im Wege steht? Lasse eigene Ideen deines Kindes zu.
6. Freiraum geben
Natürlich machst du dir oft Sorgen und hast Angst um dein Kind. Aber gibst du ihm einen Freiraum und lässt es Dinge alleine machen stärkst du sein Selbstvertrauen. Auch Kummer, Schmerz und Niederlagen gehören zum Leben dazu. Es ist wichtig für Kinder dieses zu lernen und ein normales Bewusstsein dazu aufzubauen. Räume deinem Kind nicht alle Steine aus dem Weg. Lass es sich ausprobieren in dem sicheren Rahmen, den du vorgibst. Enthältst du ihm jede schmerzhafte Erfahrung vor, gaukelst du ihm eine heile Welt vor, die es nicht gibt.
7. Ich mag dich, so wie du bist!
Zeige deinem Kind, dass es immer geliebt wird. Mal ehrlich: Wir alle haben eine endliche Geduld, uns läuft mal eine Laus über die Leber oder wir sind wegen irgendetwas verärgert. Wir sind Menschen und manchmal ist es halt auch nicht so leicht seinen Frust im Zaum zu halten. Aber zeige deinem Kind, dass deine Liebe nicht abhängig ist vom seinem Benehmen, von seinen Stärken oder von seinen Schwächen ist. Vielleicht versteht dein Kind auch schon eine kleine Erklärung: „Ich bin gerade nicht so geduldig wie du es verdienst, da ich heute Ärger in der Arbeit hatte.“
8. Eigene Entscheidungen
Selber und eigenständig Entscheidungen zu treffen muss geübt werden. Diese Kompetenz fällt auch manch einem Erwachsenen nicht einfach. Übertrage, je nach Alter, deinem Kind kleine Dinge die es entscheiden kann. Lass es z.B. ein Buch aussuchen, Kleidung auswählen oder entscheiden, wer zu seinem Geburtstag eingeladen wird. Bei Schwierigkeiten in der Entscheidungsfindung unterstütze dabei.
9. Übe Kritik nur zum Verhalten
Gib deinem Kind das Gefühl, dass es liebenswert ist – nur sein Verhalten in diesem Moment ist nicht in Ordnung. Ich sage lieber: „Ich habe dich lieb, aber es gefällt mir nicht, dass du mich anschreist.“
10. Umgang mit Fehlern
Lebe deinem Kind vor, das man sich für Fehler nicht schämen muss. Fehler dürfen gemacht werden, sie sind wichtig im Leben – aus ihnen lernen wir. Sei sein Vorbild im Umgang mit Fehlern und Schwächen und unterstütze dein Kind dabei kleinere Probleme selber zu lösen.
11. Verantwortung übertragen
Je nach Altersstufe können Kinder kleine Aufgaben eigenverantwortlich erledigen. Das zeigt ihm, dass du deinem Kind etwas zutraust und dass es wichtig ist. Dein Kind ist sicherlich mächtig stolz, wenn es den Tisch gedeckt hat, seine Schuhe selber aufgeräumt oder die Spülmaschine ausräumt.
12. Emotionale Zuneigung
Schenke regelmäßig ein Lächeln, streichel über die Haare, nimm dein Kind in den Arm. Gib deinem Kind das Gefühl gemocht und geliebt zu werden mit emotionaler Wärme und liebevollen Berührungen.
13. Vergleiche nicht
Jeder Mensch ist einzigartig. Spiegel das deinem Kind. Ich denke, jeder kennt es. Die Fragen: „Schläft dein Kind schon durch?“, „Tragt ihr noch Windeln?“, „Geht dein Kind noch nicht alleine zu seinem Freund?“ Und bei alle diesen Fragen hast du dich entweder heimlich gefragt: „Was soll das, nur weil dein Kind so ist, ist meines nicht so.“ Oder du hast dich irgendwie plötzlich schlecht gefühlt. Vergleiche untergraben die Selbstachtung. Bei uns und auch bei unseren Kindern.
Ein positives Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl lässt uns darauf Vertrauen dem Leben gewachsen zu sein und mit der Ablehnung durch andere umgehen zu können.
Lassen wir nun unsere Kinder eigene Erfahrungen machen, kleinere Probleme selber lösen und bestärken wir sie in ihrem Mut, bauen sie Stück für Stück mehr Selbstvertrauen auf. Manchmal ist es sicher nicht ganz einfach, die Ideen der Kleinen weichen von unseren ab, wir sorgen uns um sie, erkennen Gefahren, die selber noch nicht sehen – dann gib deinem Kind die Möglichkeit, sich auszuprobieren mit kleiner Hilfestellung oder Absicherung. Es wird mit Sicherheit sehr stolz sein es alleine geschafft zu haben. Wir schenken Vertrauen und machen Mut! Wichtig ist, dass Kinder auf dem Weg zur Selbstständigkeit sich immer in der Familie geborgen fühlen und aufgefangen werden, wenn etwas Mal nicht so klappt wie gewollt.