Unsere erste Woche ohne Kita und mit ganz viel Familienzeit

Ja, es ist ernst. Sehr ernst sogar.

Es ist keine Zeit für Hysterie und keine Zeit für Gleichgültigkeit. Es ist die Zeit für Respekt vor der Situation und Zeit zum Nachdenken. Wir sitzen alle im selben Boot. Jeder von uns muss helfen. Helfen indem er zuhause bleibt. Sich isolieren, damit die Verbreitung von Covid-19 (Corona Virus SARS-CoV-2) gebremst wird – die Infektionsketten so klein wie möglich halten. Bleiben wir Zuhause, damit all die Ärzte, die Pfleger, die Polizei und Feuerwehr, die LKW-Fahrer, die Lebensmittelversorger usw. –  die, die für unsere Sicherheit und für unsere Gesundheit sorgen, ihren Job machen können. Damit wir die Risikogruppen schützen können. Damit wir Zeit gewinnen!

Freitag 20.03.2020 – ein Tag der wohl in die Geschichte eingeht. So etwas hat noch niemand von uns erlebt. Mit Gänsehaut höre ich die Pressekonferenz zur aktuellen Lage. Ich für meinen Teil, muss sagen eine große Ansprache. Jetzt ist es amtlich.

„Wir fahren das öffentliche Leben nahezu vollständig herunter.“

Dr. Markus Söder

Ein Regelwerk zur Ausgangsbeschränkung, da sich viele noch nicht daran gehalten haben. Ich fühle mich matt und machtlos – hoffe darauf, dass sich die Neuinfektion mit Covid-19 endlich senken. Ein Trend, der sicherlich erst in 1-2 Wochen zu beobachten ist.

Ausgangsbeschränkung in Bayern

Mich erreichen viele Fragen und spüre eine immense Nähe zu meinen Freunden trotz der räumlichen Distanz. Daher möchte ich gerne hier einiges beantworten. Die Ausgangsbeschränkung ist vorläufig für 2 Wochen. Einige Bundesländer haben ebenfalls Beschränkungen erlassen. Wir können zur Arbeit, Apotheke, Tankstelle fahren, weiterhin Lebensmittel einkaufen und anderen Hilfe leisten z.B. das Einkaufen übernehmen, mit dem Hund Gassi gehen und auch alleine joggen oder im Kreise der Personen, die in einem Haushalt leben, spazieren gehen. Es gibt Geldstrafen für Missachtung der Beschränkung.

Ausgangssperre in Bayern für 2 Wochen

Ausgangssperre in Bayern

Ja, wir leben ganz in der Nähe derer, die in Bayern die Ausgangssperre trifft. In Mitterteich haben wir Freunde und Arbeitskollegen und sind in Gedanken viel bei ihnen. Für die Familien und Einwohner dort sieht die Situation etwas anders aus. Spaziergänge und Sport draußen sind nicht erlaubt. Zu den Geldstrafen können auch Haftstrafen verhängt werden.

Wir sind nicht alleine. Nähe ist keine Frage von Entfernung!

Bitte kontaktiere weiterhin deine Freunde, deine Familie und halte Nähe. Tauscht euch aus, das erleichert ungemein! 🙂 Ihr Lieben, ich bin so dankbar und voller Freude über jede eurer Nachrichten, Anrufe und einfach dafür das ihr an uns denkt!

Zeit ist ein Geschenk

Wir werden vermutlich nie wieder so viel Zeit geschenkt bekommen. Kindergärten und Schulen haben in der gesamten Bundesrepublik geschlossen. Eine Vielzahl an Arbeitgebern arbeitet auf Hochtouren daran, den Mitarbeitern Home Office zu ermöglichen. Viele Menschen können nicht in die Arbeit gehen, da diese im Moment geschlossen ist. Das ist gut so!

Das bedeutet für uns eine Umstellung. Wir organisieren uns anders. Gehen z.B. in Schichten arbeiten oder tun von Zuhause was möglich ist. Kinder brauchen Strukturen und Halt im Tagesablauf. Daher stehen wir wie gewohnt auf und beginnen den Tag. Es gibt feste Zeiten für gemeinsame Mahlzeiten, für Haushalt, für gemeinsames Spielen und für Arbeit. Ich habe bei vielen gesehen, dass sich ihre Kinder einen Morgenkreis daheim wünschen. Das finde ich ganz toll.

Am Ende des Tages sieht es bei uns etwas anderes aus als sonst. Das Chaos ist größer. Das ist in Ordnung! Wir können nicht alle Tätigkeiten so unter einen Hut bringen wie zuvor, das betrifft auch Aufräumen. Das ist aber auch nicht nötig.

Familienzeit in der Corona-Krise

Wir haben jetzt viel Familienzeit

Seit etwa 2 Wochen haben wir uns eh schon aus sämtlichen Freizeitaktivitäten zurückgezogen. Keine Verabredungen, kein Kinderturnen, nur wichtige Arztbesuche, keine Bücherei, kein Spielen mit den Nachbarn, die Einkäufe erledigt immer nur einer ohne Little M.

Wir sprechen mit ihm über die Krankheit Corona die sich im Moment sehr stark verbreitet. Man kann sie nicht sehen. Sie wird wohl nicht für uns gefährlich sein, aber für z.B. ältere Menschen. Wir müssen alle mithelfen, dieses Virus nicht weiter zu verbreiten. Wir waschen ganz lange und gründlich die Hände wenn wir von draußen rein kommen und halten zu anderen Abstand. Ich kann für Kinder zur Erklärung dieses Video empfehlen: https://www.youtube.com/watch?v=_kU4oCmRFTw. Danke Daniela für deinen Tipp.

Dafür haben wir ganz viel innige Zeit zusammen. Wir sind jetzt eben Zuhause. Little M fragt ab und zu schon nach dem Kindergarten, in den meisten Fällen aber in der Form, dass er sagt „Wenn der Kindergarten wieder offen hat, dann…“

Uns geht es gut. Wir können uns beschäftigen, wir haben ein Haus, viel Platz und einen großen Garten. Wir haben uns! Aber was ist mit all denen, die alleinstehend sind? Senioren, die keine Familie empfangen dürfen? Patienten im Krankenhaus, die keinen Besuch kriegen dürfen? All die Helden, die für uns 24 Std. Schichten in der medizinischen Versorgung machen? Die, die dafür arbeiten, das wir Leben?

Ein Familientagebuch zur aktuellen Lage

Kerstin hat eine schöne Idee auf ihrem Blog verfasst. Auf sanvie-mini.de berichtet sie regelmäßig über ihr Familienleben, über schöne Dinge für die Kinder und über tolle Produkte. Sie hat angefangen ein paar Notizen und Stimmungen zu dieser Woche zusammenzufassen. Ich finde die Idee toll und möchte gerne mitmachen.

Wie viele Tage sind wir schon zuhause?

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Wie ist die aktuelle Stimmung?

Meine Gefühle fahren Achterbahn. Ich freue mich wirklich sehr über die gewonnene Zeit mit meiner Familie. Manchmal stresst mich das auch, ich bin genervt, wenn ich nicht die Nachrichten hören kann und um diese 3 Minuten Ruhe bitte. Wir organisieren uns super. Sorgen macht mir die wirtschaftliche Lage. Es ist so unvorstellbar für mich wo das nur enden soll und hinführt. Ich bin dankbar dafür, dass wir im „Luxus“ leben.

Der schönste Moment diese Woche?

Ein Spaziergang im Wald. Auf der Suche nach dem Osterhasen – unterwegs mit der Kamera. Ich habe mir fest vorgenommen, diese Zeit zu nutzen um meine Fotografie zu verbessern. Gerne möchte ich dich dazu mitnehmen und ermuntern dieses auch zu tun. Ich habe meine Blogreihe „Wie du endlich schöne und emotionale Kinderfotos wie die Profis machst – 10-teilige Blogserie die funktioniert“ gestartet. Teil 1 ist online. Ich freue mich darauf, dich zu inspirieren und zu motivieren.

Der schlimmste Moment diese Woche?

Little M ist von der Schaukel gestürzt und mit dem Kopf voran auf dem Boden aufgeschlagen. Zum Glück nur eine Prellung! Was für ein Schreck!

Was stresst dich gerade?

Wenn sich die Energie so aufstaut, dass sie wieder mal kurz vorm Schlafengehen raus gelassen werden muss. Ach… wie ich verstehen kann, dass in so vielen Gärten ein Trampolin steht. 😀

Meine noch nicht ganz verheilte Zahn-OP von letzter Woche und die nicht mehr ganz so gesicherte ärztliche Versorgung wie wir es gewohnt sind.

Was hat besonders Spaß gemacht?

Bücher lesen! Die innige Zeit und das zur Ruhe kommen. Toll war es, als mir plötzlich Pettersson und Findus vorgelesen wurde. Brauchst du noch Inspiration? Hier findest du einige Buchvorstellungen. Ich arbeite gerade an einer Erweiterung 😉 Bei der lieben Daniela von mamaliestvor ebenfalls. Und auch ganz vorne mit dabei: Kuchen backen! 😀 (Absolute Seelenwärmer für mich.)

Wie geht es dir?

Was beschäftigt dich, was sind deine Sorgen und Glücksmomente der letzten Woche? Magst du bei dem kleinen Tagebuch mitmachen? Ich freue mich auf deinen Kommentar. Achte nicht nur darauf, deine Kinder zu beschäftigen und mit ihnen für die Schule zu lernen, sondern auch darauf, dass du Pausen im Familienalltag findest die dir gut tun. Selfcare – sei achtsam, dass dir nicht die Decke auf den Kopf fällt.

Bleibe bitte gesund, wir lesen uns wieder! 🙂