Teil 8 der Blogserie: schöne und emotionale Kinderfotos wie die Profis machen
Das war jetzt richtig viel Theorie in den letzten Blogartikeln. Dir hat zwischendurch sicherlich der Kopf schon ziemlich geraucht. Gewiss hast du schon schöne Bilder von deinem Kind gemacht. Du hast in der letzten Zeit viel gelernt und viel geübt. Deine Fotografie hat sich verbessert, ebenso dein Verständnis für die Blende, die Belichtungszeit und den Fokus deiner Kamera.
Vielleicht hast du auch das ein oder andere Mal geflucht, deine Kamera zur Seite gelegt und eine Zeitlang Pause gemacht. Keine Sorge, das geht allen ab und zu so. 😉 Du versuchst einen bestimmten Moment einzufangen und das Foto gelingt dir einfach nicht so wie gewünscht? Beiße dich nicht fest, probiere etwas Neues und gehe später wieder deiner ursprünglichen Idee nach. Das macht den Kopf frei. Manchmal wirkt es fast wahre Wunder! 🙂 Irgendwann gehen einem auch die Ideen aus oder neue Herausforderungen zur Motivation werden gebraucht.
Ich möchte dir nun ein paar Tipps zur Gestaltung deiner Kinderfotos geben.
Die 6 besten Tipps zum Bildaufbau für tolle Kinderfotos
1. Tipp: Verschiedene Perspektiven
Spiele mit der Perspektive! Fotografiere Kinder auf Augenhöhe, gehe auf die Knie und nimm ihre Perspektive ein. Bewege dich um dein Kind herum und probiere viel aus. Achte dabei auf den Hintergrund und darauf, dass keine störenden Elemente herausstechen. Probier doch auch mal aus dein Kind direkt von oben zu fotografieren. Auch Bilder von hinten beim Spaziergang haben oft etwas magisches, gerade wenn die Sonne dazu untergeht.
2. Tipp: Spannende Tiefenunschärfe
Nutze eine kleine Blende um den Hintergrund deines Kindes komplett verschwimmen zu lassen. Spiele mit der Tiefenschärfe und gib dem Foto einen unscharfen Vordergrund, ein scharfes Hauptmotiv und einen unscharfen Hintergrund.
3. Tipp: Bildaufteilung mit dem goldenen Schnitt
Schau mal, ob du in deiner Kamera so genannte Gitterlinien einstellen kannst. Die Linien in deinem Sucher oder auf dem Kamera Display helfen dir die „drittel-Regel“ anzuwenden. Die drittel-Regel ist eine einfache Form des goldenen Schnitts. Sie helfen dir bei einem besonders stimmungsvollen und spannenden Bildaufbau.
Wie wendest du die 1/3 – 2/3-Regel an? Ganz einfach: Setze die Eckpunkte oder die wichtigsten Elemente deines Motives auf die Kreuzungen der Linien.
4. Tipp: Kleine Dinge ganz groß
Lasse kleine Details ganz groß wirken. Denke beim Fotografieren auch mal daran, die Hände, Füße oder die Augen ganz groß darzustellen. Dein Kind spielt gerade ganz vertieft mit seinem Lieblingskuscheltier? Wunderbar. 🙂 Mach ein paar Bilder von dieser emotionalen Stimmung. Fotografiere dein Kind in seiner Umgebung, mache Bilder vom Gesicht, Aufnahmen vom Kuscheltier mit der Hand deines Kindes oder ein Foto von hinten über die Schulter hinweg. Achte dabei darauf dich auf Augenhöhe deines Kindes zu bewegen.
5. Tipp: Achtgeben auf Farben und Muster
Achte beim Fotografieren von Kindern besonders auf Farben und Muster (auch in der Umgebung). Oft sind es einfach diese beiden Punkte die bei deinen Fotos stark vom eigentlichen Motiv ablenken. Achte auf den Hintergrund. Stehen da Mülleimer, fahren bunte Autos vorbei oder laufen Spaziergänger durchs Bild? Wechsel die Perspektive und gehe um dein Kind herum. Das funktioniert in der Regel sehr gut. Auf der anderen Seite hast du vielleicht einfach nur Wiese und Büsche. Schon wirkt dein Kinderfoto harmonischer.
Auch die Kleidung solltest du nicht außer Acht lassen. Farben beeinflussen unsere Emotionen. Ein kräftiges rotes Shirt mit Feuerwehrmann Sam wird schnell die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und vom Gesicht deines Kindes ablenken.
6. Tipp: In schwarz/weiß umwandeln
Gerade mit Kindern werden nicht alle Fotosituationen perfekt im Vorfeld geplant. Ich denke, alle Eltern wissen was ich meine. 😉 Kannst du einen bunten Hintergrund oder wilde Muster auf der Kleidung nicht verhindern, dann wandel dein unruhiges Bild später einfach in schwarz/weiß um. Das wirkt oft Wunder und hat bei mir schon das ein und andere Bild gerettet. Auch Farbstiche in Bildern lassen sich so leicht verbergen.
Besser!
Probier die Kinderfoto-Tipps aus
So, jetzt ist es wieder an der Zeit. Nimm deine Kamera in die Hand und los geht es. Wenn du möchtest mache dir doch einen kleinen Spickzettel für die Kameratasche und notiere dir die 6 Tipps darauf. Vielleicht fügst du auch noch ein paar Foto-Ideen hinzu. Schon bist du bestens gerüstet. 🙂
Du hast schon fleißig geübt und die 6 Tipps gut verinnerlicht. Lass uns zusammen auf Ideensuche für deine nächsten Kinderfotos gehen. Weitere kleine Geheimnisse schöner und interessanter Kinderfotos findest du in diesem Blogartikel.
Nächstes Mal verrate ich dir in meiner Blogreihe „schöne und emotionale Kinderfotos wie die Profis machen“ wie du trotz Chaos im Alltag schöne Kinderfotos machst.
Fragen?
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und Spaß dabei die 6 Tipps in deinem Familienalltag auszuprobieren. 🙂 Hab keine Scheu Fragen zu stellen. Ich helfe dir sehr gerne weiter.
10-teilige Blogserie: Kinder fotografieren wie die Profis
- Teil 1: Schöne und emotionale Kinderfotos wie die Profis machen
- Teil 2: Wie du mit der ISO-Zahl gekonnt schwierige Lichtsituationen meisterst
- Teil 3: Kinderfotos wie vom Profi – Steuer mit der Blende den professionellen Bild-Look
- Teil 4: Gestaltungselement Belichtungszeit: Bedeutung und Praxistipps
- Teil 5: Mit Licht malen – der 4-Schritte-Plan zu professionellen Kinderfotos
- Teil 6: Warum gutes Fotoequipment nicht teuer sein muss?!
- Teil 7: Fotografieren lernen: Autofokus und Schärfe verstehen und benutzen
- Teil 8: Wie du mit 6 Bildaufbau-Tipps bessere und schönere Kinderfotos machst
- Teil 9: Familienalltag: 10 Tipps für schöne Kinderfoto im Chaos
- Teil 10: Bildbearbeitung: Wie du deine Kinderfotos zum Strahlen bringst!