Teil 5 der Blogserie: schöne und emotionale Kinderfotos wie die Profis machen
Zusammenhang Belichtungsdreieck: ISO-Wert, Blende, Belichtungszeit
Das Belichtungsdreieck
Wir haben nun viel theoretisches Wissen zu ISO-Wert, Blende und Verschlusszeit gelernt. Das Licht wird durch das Objektiv deiner Kamera auf den Sensor gelassen. Kommt zu viel Licht auf den Kamerasensor wird das Foto zu hell, bei zu wenig Licht wird es zu dunkel. Wieviel Licht durch das Objektiv zum Sensor gelassen wird steuert das Zusammenspiel von ISO, Blende und Verschlusszeit – das Belichtungsdreieck. Wir brauchen also immer die passende Menge an Licht für ein gut belichtetes Foto.
Im halbautomatischen Modus wird deine Kamera immer die passenden Werte einstellen. Überprüfen kannst du diese mit der Belichtungsskala, einem kleinen Schieberegler unterhalb oder seitlich in deiner Anzeige. Manchmal ist es für Kamera sehr schwierig die richtigen Werte zu finden. Bei Gegenlicht wird sie sich z.B. schwer tun. Sollte dein Foto zu dunkel oder zu hell sein, kannst du mit Hilfe des Schiebereglers dagegen steuern. Es ist ganz einfach. Tippe den Auslöser deiner Kamera kurz an. Es erscheint in der Anzeige des Schiebereglers. Mit Hilfe des kleinen Einstellrad kannst du nun ganz bewusst dein Foto heller oder dunkler stellen. Das bedeutet, du drehst den Wert im Regler nach unten und sorgst für weniger Lichteinfall auf dem Sensor. Dein Foto wird also dunkler als bisher. Oder du möchtest dein Foto aufhellen und du stellst den Wert mit Hilfe des Rädchens auf eine Überbelichtung. So wird deine nächste Aufnahme heller als zuvor. Probiere kleine Schritte aus um dein Foto abzudunkeln oder aufzuhellen.
Und ganz wichtig: Nicht vergessen anschließend die Belichtungsskala wieder auf den Null-Wert zu stellen.
Blitz
Das integrierte Blitzlicht möchte ich noch erwähnen. Schalte es ab! In 99,9% der Fälle wird es dir nicht hilfreich sein schöne und emotionale Fotos deiner Kinder zu machen. Es wirft einfach zu harte Schatten und sieht immer unnatürlich aus. Besser ist es natürliche Lichtquellen mit viel Tageslicht zu suchen und die Belichtung der Situation entsprechend zu wählen.
Üben, üben, üben! In der Praxis
Auf einer Leinwand malst du mit Farbe und Pinsel. Ein Fernseher malt mit Licht bewegte Bilder und Sequenzen auf die Mattscheibe. In der Fotografie funktioniert es sehr ähnlich. Fotografieren bedeutet: Malen mit Licht – Licht einfangen und verewigen. Wie gehst du also am besten vor um mit dem vorhandenen Licht dein Foto zu malen?
4 Schritte zu schönen und emotionalen Kinderfotos!
1. Motiv finden
- Ist es in Bewegung? Möchte ich die Bewegung einfrieren oder unscharf abbilden?
- Möchte ich das Motiv vor einem unscharfen Hintergrund freistellen? Oder eine große Tiefenschärfe?
- Soll nur ein ganz bestimmter Bildausschnitt scharf sein?
2. Licht suchen
- Blitzlicht ausschalten
- Weiches, gleichmäßiges Licht eignet sich am Besten
- Gehe bei Innenaufnahmen in Richtung Fenster
- Je höher deine ISO-Zahl ist, desto mehr bekommt dein Foto einen ganz körnigen Look. Das nennt man Bildrauschen.
- Außen Sonnenschein IS0 100
- Außen sehr bewölkt ISO 200
- Drinnen viel Tageslicht IS0 400
- Drinnen wenig Tageslicht ISO 800
- Drinnen abends nur ein paar Lampen ISO 1000
3. Blende wählen
Kleine Blendenzahl -> große Blendenöffnung -> viel Licht
Große Blendenzahl -> kleine Blendenöffnung -> wenig Licht
4. Belichtungszeit kontrollieren
Unter Regel 1/60 sec gibt es Verwacklungsunschärfe
Viel Bewegung -> große Zahl | Wenig Bewegung -> kleine Zahl
Hast du Fragen oder Feedback?
Wir haben jetzt über viele technische Dinge gesprochen. Du hast viel erfahren darüber, wie deine Kamera funktioniert. Und sicherlich auch schon einiges praktisch umgesetzt. Hattest du Schwierigkeiten bestimmte typische Situation zu fotografieren? Gibt es Stolpersteine? Ist dir noch etwas unklar? Dann schreib mir gerne in den Kommentaren.
Ich möchte dir gerne weiterhelfen und bin mir sicher, dass du mit deinen Fragen nicht alleine bist. Andere Mamas und Papas werden sich sehr freuen, wenn du deine Fragen gestellt hast, da sie dieselben haben. 🙂
Ich freue mich auf dein Feedback.
10-teilige Blogserie: Kinder fotografieren wie die Profis
- Teil 1: Schöne und emotionale Kinderfotos wie die Profis machen
- Teil 2: Wie du mit der ISO-Zahl gekonnt schwierige Lichtsituationen meisterst
- Teil 3: Kinderfotos wie vom Profi – Steuer mit der Blende den professionellen Bild-Look
- Teil 4: Gestaltungselement Belichtungszeit: Bedeutung und Praxistipps
- Teil 5: Mit Licht malen – der 4-Schritte-Plan zu professionellen Kinderfotos
- Teil 6: Warum gutes Fotoequipment nicht teuer sein muss?!
- Teil 7: Fotografieren lernen: Autofokus und Schärfe verstehen und benutzen
- Teil 8: Wie du mit 6 Bildaufbau-Tipps bessere und schönere Kinderfotos machst
- Teil 9: Familienalltag: 10 Tipps für schöne Kinderfoto im Chaos
- Teil 10: Bildbearbeitung: Wie du deine Kinderfotos zum Strahlen bringst!