Unsere seelische Widerstandskraft die uns gestärkt durch den Alltag bringt – Resilienz. Das Immunsystem der Seele. Was für die einen “der normale Wahnsinn” ist, bedeutet für die anderen besondere Herausforderungen oder eine existentielle Bedrohung. Kraft ist nicht verhandelbar, Kraft ist immer individuell.

Ob große oder kleine Sorgen – jede Familie hat ihre eigenen Aufgaben zu meistern, alle Menschen ihre persönlichen ToDos. Die Resilienz von Kindern und Erwachsenen unterscheidet sich nicht. Wer als Kind resiliente Eigenschaften entwickelt, kann genau diese sich im späteren Leben zu Nutze machen. Allerdings entwickeln Kinder ihre innere Widerstandskraft zum Großteil im Zusammenspiel Erwachsenen.

Die Resilienz von Kindern und Erwachsenen unterscheidet sich nicht.

Aber fangen wir erst mal ganz von vorne an

Jeder kommt mit einer eigenen Persönlichkeit auf die Welt. Der eine ist eher mutig, der andere eher schüchtern, einer eher laut, ein anderer eher ruhig. Diese Liste kann wohl jeder beliebig fortsetzen, wenn er sich einmal im Freundes- oder Familienkreis umschaut. Hier fängt es an! In dem wir unsere Kinder spüren lassen: du bist genau richtig, wie du bist. Ich liebe dich mit allem was zu dir gehört und dich ausmacht – so wie du bist.

Das klingt doch sehr einfach, aber in vielen Momenten unseres Familienlebens denken wir: „Ach, komm, jetzt traue dich doch mal.“ „Warum bist du jetzt nur so bockig.“ Oder auch „So schlimm war das doch jetzt gar nicht.“  Jedes Kind und jeder Erwachsene ist mit seinen Emotionen für sich richtig und wichtig! Sie zu hinterfragen ist bedeutend und bringt uns auf die Spur unserer Glaubenssätze. Aber wichtiger ist die bedingungslose Akzeptanz und Liebe gegenüber der anderen Person – gegenüber unseren Kindern.

Ich habe mal jemanden sagen hören: „Kinder sind keine unfertigen Erwachsenen, sondern eigenständige kleine Persönlichkeiten. Wir müssen ihnen das Leben nicht beibringen, sondern sie unterstützen sich dieses selbst zu erobern und zu meistern.“ Jedes einzelne Kind auf seine Weise – in seinem Tempo. Schließlich wächst das Gras ja auch nicht schneller, nur weil man daran zieht.

Jeder Mensch ist einzigartig. Eine eigene Persönllichkeit.

Wurzeln zum Wachsen

Damit Kinder ihre eigene innere Widerstandskraft aufbauen, brauchen sie Wärme und Zutrauen, sowie Interesse und Kontrolle. Sie brauchen wurzeln, sowie einen sicheren Hafen in der Familie. Einen Ort, an dem man bedingungslos geliebt, akzeptiert und verstanden wird. Das Gefühl: „Hier kann ich sein, so wie ich bin“ und das ohne Angst vor Konsequenzen oder Ablehnung.

Wenn dem Kind wichtige Werte und der Glaube an die eigene Selbstwirksamkeit vermittelt werden, kann es sich im späteren Leben selbst behaupten und lernt einen flexiblen Umgang mit schweren Lebenssituationen. Es kommt also vor allem auf unsere Haltung als Eltern an. Sätze wie „du bist genau richtig wie du bist“ können aus dem Herzen kommen oder auch nur einfach daher gesagt sein. Aber aufrichtig gemeint können sie die innere Stimme unserer Kinder sein. Eine Stimme die gehört wird, auch wenn wir nicht verfügbar sind oder auch schon lange nicht mehr da.

Du siehst, du kannst viel bewirken und verändern mit deiner eigenen Haltung. Achtsame und aufrichtige Worte sind viel Wert. Egal wie unsere Haltung bisher war, da wo du jetzt stehst beginne. Es ist immer ein guter Ausgangspunkt, denn Resilienz ist ein Entwicklungsprozess – nicht von heute auf morgen da, sondern ein Weg den man geht und erlernt. Ein lebenslanger Prozess von reifen, verstehen und reflektieren. Und schlussfolgernd eine Wohltat für deine eigene, wie auch die Seele deiner Kinder. 

Die 6 Schutzfaktoren

Aus der Resilienzforschung ergeben sich folgende verschiedene Schutzfaktoren:

  • Selbstwahrnehmung
  • Selbststeuerung
  • Selbstwirksamkeit
  • Soziale Kompetenz
  • Problemlösefähigkeit
  • Adaptive Bewältigungskompetenz

Doch wie genau kann ich das tun? Welche Ansätze und Übungen gibt es, die ich konkret verfolgen kann um mich oder mein Kind zu stärken?

Um die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung zu erhören ist die Förderung des Gespürs für dich selbst, dein eigenen Körper sowie die eigenen Gefühle nötig. Sich selber regulieren zu können bedeutet sich selber steuern zu können. Dazu müssten wir verstehen bzw. wahrnehmen, was für Gefühle in uns vorhanden sind. Wir brauchen Strategien und Handlungswege um mit Impulsen konstruktiv umzugehen. Unsere Aufgabe als Eltern ist für uns, wie für unsere Kinder Alternativen in der Handlung zu suchen um unsere Emotionen aufzufangen und zu bewältigen.

Kinder und Erwachsene die ihre Stärken und Kompetenzen kennen, sind oft sehr stolz auf die Dinge, die sie vollbringen. Selbstwirksamkeit stärken wir, wenn wir dieses aufzeigen und fördern. Wenn wir täglich unsere Kinder ermutigen sich auszuprobieren wächst auch ihr Glaube an sich selbst.

“Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe!”

Pippi Langstrumpf.

„Ich verstehe dich! Ich weiß was du fühlst“ – Empathie oder auch soziale Kompetenz hilft uns einfühlsam und achtsam miteinander umzugehen. Wir helfen uns damit in Konfliktsituationen angemessenes Verhalten an den Tag zu legen und Lösungen zu finden. Es erleichtert unser Miteinander und Kinder lernen, dass sie ernst genommen und erhört werden. Gerade sie haben oft tolle Ideen um Probleme im Miteinander zu lösen.

Generell ist die Problemlösungsfähig eine sehr wertvolle Eigenschaft. Wer Konflikten offen begegnet wird am besten lernen diese zu bewältigen, wenn er die Hilfe bekommt sich selbst zu Helfen. Das beinhaltet auch immer etwas Zurückhaltung und eine große Portion Vertrauen. Denn wenn wir anderen Vertrauen, werden sie das Zutrauen zu sich selbst entwickeln. Sie lernen ihre Grenzen einzuschätzen und auch, ob sie die Situation selbst bewältigen können. Dazu hilft es auch stressige Momente später in Ruhe zu reflektieren – den Tag Revue passieren zu lassen. Was hast du erlebt und wie hast du dich gefühlt? Überlegt gemeinsam wie die Situation noch gelöst werden könnte, um die Kompetenz der Bewältigung damit zu stärken.

Zeigen wir also unseren Kindern, dass sie stark sind wie Pippi Langstrumpf und zaubern können wie Harry Potter fördern wir ihre Macht ihre Welt zu gestalten, schaffen wir Unabhängigkeit und vermindern Hilflosigkeit.

Resilienz ist erlernbar – in jedem Alter.

Beschäftigst du dich mit dem Thema? Was sind deine Tipps gestärkt durch das Leben zu gehen? Und wie machst du deine Kinder stark für die Herausforderungen des Alltags? Ich freue mich auf deine Kommentare! Bis bald. 🙂

Resilienz ist erlernbar - in jedem Alter.
Resilienz – das Immunsystem der Seele. Du bist genau richtig, wie du bist.